Recruiting für Do-it-Jobs

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Aktualisiert: 24.10.2024 Lesedauer: ca 4min

Frau in einem Do-it-Job: Pflege

In der heutigen Arbeitswelt stehen Unternehmen vor der ständigen Herausforderung, qualifizierte Mitarbeiter:innen zu finden. Besonders betroffen sind dabei Do-it-Jobs, also jene Jobs, die oft hinter den Kulissen dafür sorgen, dass unser Alltag reibungslos abläuft. Do-it-Jobs decken ein breites Spektrum an Berufen ab, von Blue Collar, Grey Collar, Pink Collar und Basic White Collar Jobs und umfassen alle Qualifikationsniveausvon Fachkräften über Abiturient:innen bis hin zu Uni-Absolvent:innen. Ob handwerkliche und technische Aufgaben, die unsere Infrastruktur sichern, Dienstleistungen, die wir täglich nutzen, oder betriebswirtschaftliche Tätigkeiten, die für Unternehmen unerlässlich sind – Do-it-Jobs sind unverzichtbar für das Funktionieren unserer Gesellschaft.

Zum Do-it-Jobs Guide

Das Recruiting für Do-it-Jobs unterscheidet sich grundlegend von der Personalgewinnung in klassischen White-Collar-Positionen. Während New-Work-Konzepte wie Homeoffice und flexible Arbeitszeiten in Bürojobs zunehmend zum Standard werden, sind diese Modelle in vielen Do-it-Jobs nur schwer umsetzbar. Gleichzeitig wächst der Druck, offene Stellen schnell zu besetzen. Wie also können Unternehmen diesen Herausforderungen begegnen?

Was sind Do-it-Jobs?

Do-it-Jobs sind die Berufe, die das Rückgrat unserer Wirtschaft und Gesellschaft bilden. Ohne sie würde der Alltag nicht funktionieren. Dazu gehören Tätigkeiten in Bereichen wie Logistik, Pflege, Gastronomie und Handel, aber auch grundlegende Bürojobs, die ohne höhere akademische Abschlüsse ausgeübt werden können. Ein Beispiel dafür ist der Beruf der Buchhalter:in, der organisatorische Fähigkeiten und eine genaue Arbeitsweise erfordert, aber nicht zwingend eine universitäre Ausbildung. Rund 80 Prozent der ausgeschriebenen Stellen am Arbeitsmarkt sind Do-it-Jobs. In Deutschland gibt es knapp 1,2 Millionen offene Do-it-Jobs, in Österreich sind es 170.000. Sie stellen oft eine besondere Herausforderung für Recruiter:innen dar, weil sie sehr stark vom Fachkräftemangel betroffen sind. 

Herausforderungen im Recruiting für Do-it-Jobs

Ein Hauptproblem im Recruiting für Do-it-Jobs ist der Fachkräftemangel. Besonders stark betroffen sind Branchen wie Pflege, Logistik und Gastronomie. In Österreich hat sich die Anzahl der offenen Do-it-Jobs zwischen 2015 und 2023 fast verdreifacht. Das zeigt, wie groß der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften ist. Hinzu kommt, dass traditionelle Bewerbungsprozesse, die langwierig und kompliziert sind, viele potenzielle Kandidat:innen abschrecken.

Ein weiteres Problem ist die unzureichende Präsenz von Unternehmen dort, wo junge Menschen nach Jobs suchen. Während Social Media in den letzten Jahren als zentrale Plattform für viele Zielgruppen gewachsen ist, setzen Unternehmen oft noch zu stark auf klassische Jobplattformen, die bei der jungen Generation an Bedeutung verlieren.

Recruiting anders denken: Lösungen für Unternehmen

Gegen viele Faktoren des Fachkräftemangels können einzelne Unternehmen wenig tun. Der eigene Recruitingprozess kann jedoch optimiert und an die Zielgruppe angepasst werden, um passende Kandidat:innen zielgenau zu erreichen und die Abbruchrate zu minimieren. Dazu zählen beispielsweise: 

  1. Mobil-optimierter Bewerbungsprozess: Eine der wichtigsten Anpassungen betrifft die Bewerbung selbst. Der Prozess muss so einfach wie möglich gestaltet werden, mit wenigen Klicks und ohne umfangreiche Motivationsschreiben. Besonders in Do-it-Jobs ist es wichtig, dass Kandidaten sich schnell über das Smartphone bewerben können – ähnlich wie sie es in anderen Bereichen des Alltags gewöhnt sind, beispielsweise beim Shopping, bei Reisebuchungen oder bei Streamingdiensten.

  2. Social Media Recruiting: Besonders die Generationen Z und Alpha nutzen Social Media nicht nur passiv, sondern auch aktiv zur Jobsuche. Plattformen wie Instagram, TikTok und YouTube spielen eine zunehmend wichtige Rolle. Unternehmen müssen daher ihre Reichweite durch gezielte Social Media-Kampagnen erhöhen und Stellenanzeigen nativ in die Social Media Umgebung integrieren.

  3. Schnelle Kommunikation: Lange Reaktionszeiten auf Bewerbungen sind Gift für den Recruiting-Prozess. Es ist wichtig, dass Bewerbende innerhalb von 24 Stunden eine Rückmeldung erhalten. Digitale Chat-Tools bieten hier eine effiziente Möglichkeit, um schnell mit den Kandidat:innen in Kontakt zu treten und informelle Gespräche zu führen.

Beispiele aus der Praxis

Nehmen wir das Beispiel der Buchhalter:in in einem mittelständischen Unternehmen: Diese Position erfordert Genauigkeit und Organisationstalent, doch die formalen Anforderungen an die Ausbildung sind überschaubar. Gerade für Kandidat:innen ohne akademischen Abschluss bieten solche Positionen eine attraktive Berufsperspektive. Um diese Kandidat:innen zu erreichen, ist es entscheidend, dass der Bewerbungsprozess kurz und unkompliziert ist.

Als Verkäufer:in im Einzelhandel bzw. Einzelhandelskaufmann/frau werden  Kommunikationsstärke, Serviceorientierung und ein gutes Gespür für die Bedürfnisse der Kund:innen vorausgesetzt, jedoch sind die formalen Ausbildungsanforderungen oft gering. Für Kandidat:innen, die Freude am Umgang mit Menschen haben und einen Einstieg ins Berufsleben suchen, ist der Einzelhandel eine attraktive Option. Unternehmen sollten in ihren Stellenausschreibungen den direkten Kundenkontakt und mögliche Weiterentwicklungschancen betonen und den Bewerbungsprozess möglichst einfach und mobilfreundlich gestalten.

Ein weiteres Beispiel sind Rezeptionist:innen in der Hotellerie. Sie sind oft der erste Kontaktpunkt für Gäste und tragen entscheidend zum Erfolg eines Hotels bei. Da diese Positionen sowohl soziale Fähigkeiten als auch organisatorische Stärken erfordern, ist es wichtig, dass Unternehmen diese Aspekte in ihren Stellenanzeigen betonen und den Bewerbungsprozess auf Mobilgeräte optimieren.

Ebenso ist der:die Lagermitarbeiter:in in der Logistikbranche ein wichtiger Do-it-Job. Diese Position benötigt körperliche Belastbarkeit und ein gutes Organisationstalent, während formelle Qualifikationen oft weniger im Vordergrund stehen. Besonders für Quereinsteiger:innen ist diese Rolle attraktiv. Um diese Zielgruppe besser zu erreichen, sollten Unternehmen unkomplizierte, mobile Bewerbungswege schaffen und auf eine übersichtliche Stellenbeschreibung achten, die die praktischen Aspekte der Tätigkeit hervorhebt.

Fazit: Recruiting für Do-it-Jobs als Schlüssel zum Erfolg

Do-it-Jobs sind nicht nur unverzichtbar, sie bieten auch große Chancen für Unternehmen, die ihre Recruiting-Strategien anpassen. Ein mobiler, einfacher Bewerbungsprozess, Social Media Recruiting und schnelle Kommunikation sind der Schlüssel, um die passenden Mitarbeiter:innen zu gewinnen. Unternehmen, die diese Methoden in ihren Recruiting-Prozess integrieren, haben eine höhere Chance, qualifizierte Kandidat:innen zu finden und den Fachkräftemangel zu überwinden.
Laden Sie jetzt den Do-it-Jobs-Guide herunter und erfahren Sie, wie Sie Ihre Recruiting-Strategie optimieren können, um die besten Kandidat:innen für Ihr Unternehmen zu gewinnen.

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Julia ist gut darin, die Schwerkraft auszutricksen und schlecht darin, den Weg ohne Google Maps zu finden. Ihre Leidenschaft für Sprache und hat sie über die Tourismusindustrie zur Kommunikationsbranche geführt, wo sie ein Masterstudium in Digital Marketing und Kommunikation absolviert hat. In den hokify Karriere-Tipps versorgt sie dich regelmäßig mit den wichtigsten Tipps, Tricks und Infos rund um den Arbeitsalltag (inklusive dessen rechtlichen Regelungen) und den Arbeitsmarkt, damit du hoffentlich informierter in dein Berufsleben startest, als sie es anfangs war.

Quellen:
Anzahl Do-it-Jobs in DE:
Erwerbstätige im Inland nach Wirtschaftsbereichen, Q1/24, Statistisches Bundesamt &
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, IAB-Stellenerhebung Q1/24.

Anzahl Do-it-Jobs in AT:
Statistik Austria, Offene Stellen (Jahresdurchschnitt) 09/24
(Offene Stellen nach ISCO Berufsgruppen)  & WKO, Arbeitskräfteradar 2024

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