Sich lange mit mühsamen Bewerbungsschreiben und komplexen Motivationsschreiben herumzuquälen gehört bald der Vergangenheit an! Mit KI-basierten Textgeneratoren, zum Beispiel Rytr oder ChatGPT lassen sich binnen Sekunden solide Texte erstellen - doch gilt das auch für Bewerbungen und Lebensläufe? Wie schreibst du am besten dein Motivationsschreiben mit KI? Und sind sie dann wirklich gut genug, um einen Job damit zu bekommen? Wir haben uns das Potenzial der KI-Textgeneration für Bewerbungen mal genauer angesehen.
Wie funktionieren KI-Textgeneratoren?
KI-Systeme sind, im Gegensatz zu "normalen" Systemen, lernfähig. Das bedeutet, sie studieren so viele Daten und Beispiele wie möglich und analysieren die Ergebnisse. Geht es beispielsweise um Bilderkennung, werden dem System sehr viele Bilder von Flugzeugen gezeigt und sehr viele Bilder, die keine Flugzeuge enthalten. Das System analysiert dann die Bilder, die Flugzeuge enthalten und findet Muster und Gemeinsamkeiten, die auf den anderen Bildern nicht zu finden sind. Wird dem System dann ein neues Bild gezeigt, prüft es, ob die Muster vorhanden sind und definiert ob es sich um ein Bild eines Flugzeugs handelt oder nicht. KI-Textgeneratoren werden mit vielen unterschiedlichen Texten darauf trainiert, Texte zu schreiben, die für die Nutzenden den größten Mehrwert haben.
Nutzt man KI-Textgeneratoren wie ChatGPT, reicht es oft aus, wenige Stichworte als Input für den Text zu geben. Der Generator erstellt dann in wenigen Sekunden einen Text oder kann sogar ganze Unterhaltungen führen. Definierst du eine Form (z.B. Gedicht, Artikel oder Anleitung), wird auch das berücksichtigt. So kannst du auch ganz einfach dein Bewerbungsschreiben mit KI erstellen.
Künstliche Intelligenz für die Bewerbung?
Wie kannst du deine Bewerbung mit KI erstellen? Einerseits kannst du KI für die Erstellung des Lebenslaufs, andererseits für das Motivationsschreiben beziehungsweise das Anschreiben nutzen.
KI für den Lebenslauf
Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Anschreiben - eine Bewerbung besteht größtenteils aus Text. Warum also nicht KI wie ChatGPT für die Bewerbung nutzen? Grundsätzlich funktioniert das. Gibst du dem Textgenerator die Aufgabe, einen Lebenslauf mit deinen Daten zu schreiben, hast du in wenigen Sekunden einen soliden Lebenslauf vor dir. Zumindest auf den ersten Blick. Denn der Textgenerator erfindet gerne Dinge dazu, wenn er nicht genug Informationen hat - dann wird mal eben dein Geburtsdatum ergänzt oder deine Berufserfahrung um Aufgaben und Expertise erweitert. Komplett verlassen kann man sich also nicht auf die KI, für Aufbau, Struktur und als Inspiration für deinen Lebenslauf ist er jedoch gut geeignet.
KI für das Motivationsschreiben
Neben dem Lebenslauf ist oft auch ein Motivationsschreiben gefragt, obwohl viele Unternehmen mittlerweile auch darauf verzichten (für Jobs auf der hokify Job-Plattform brauchst du beispielsweise keines). KI kann dir binnen weniger Sekunden ein grammatisch korrektes Motivationsschreiben erstellen, das prinzipiell auch qualitativ gut ist. Allerdings gilt auch hier (wie beim Lebenslauf): je weniger Informationen das Programm hat, desto mehr wird dazu erfunden. Außerdem hat dieses Experiment, bei dem KI-Motivationsschreiben Personaler:innen geschickt wurden, gezeigt, dass den KI-Motivationsschreiben von ChatGPT Persönlichkeit fehlt. Im Motivationsschreiben geht es auch darum, deine Persönlichkeit zu zeigen und zu demonstrieren, weshalb du gerne bei dieser Firma arbeiten möchtest. Diese Elemente kann eine Künstliche Intelligenz natürlich nicht in das Bewerbungsschreiben einfließen lassen, sondern müssen von dir hinzugefügt werden. Nichtsdestotrotz: als Inspiration oder Hilfe für den Aufbau sind KI-Motivationsschreiben eine gute Basis, an der du dich orientieren kannst.
Ist es illegal, KI für die Bewerbung zu nutzen?
Generell: Nein. Prinzipiell ist es nicht illegal, einen Text, den eine KI geschrieben hat, für deine Bewerbung zu verwenden. Du kannst es jedoch damit vergleichen, einen Freund deine Bewerbung schreiben zu lassen: Schreibt jemand Anderes deine Bewerbung, sind die Bewerbungsunterlagen zwar im ersten Moment vielleicht besser gestaltet, du hast sie jedoch nicht selbst verfasst. Das kann beim Vorstellungsgespräch zu peinlichen Situationen oder negativen Auswirkungen führen. Merkt deine Interviewpartnerin nämlich, dass du nicht weißt, was in deinem Bewerbungsschreiben eigentlich drin steht oder dass du die Dokumente nicht selbst geschrieben hast, kann das durchaus ein Grund dafür sein, dir den Job nicht anzubieten.
Fazit
KI kann dir dabei helfen, deine Bewerbungsunterlagen zu erstellen, indem sie dir Vorschläge für Formulierungen, Aufbau und Inhalte geben. Du solltest dich jedoch nicht blind auf die KI-Motivationsschreiben verlassen, sondern sie eher als Inspiration und Unterstützung sehen. Denn auch wenn die Qualität auf den ersten Blick gut wirkt, können sich Fehlinformationen einschleichen oder Dinge dazu erfunden werden. Auch schafft es die KI nicht, deine Persönlichkeit in die Texte einzubauen und das Motivationsschreiben an das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, anzupassen.