Frauen und Pension im Überblick

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Aktualisiert: 29.11.2023 Lesedauer: ca 4min

Menschen auf einer Feier

Die Pension ist das, wofür viele Arbeitnehmerinnen hart arbeiten - oft mit der Annahme, dass die Pension höher ausfällt, wenn sie länger arbeiten. Doch ist das wirklich so? Ab wann kann man in Pension gehen und welche Unterschiede gibt es bei Männern und Frauen? Diese und alle weiteren Fragen, die du vielleicht zur Pension hast, beantworten wir dir! 

Wie wird die Pension berechnet? 

Jeden Monat, in dem du arbeitest und sozialversichert bist, zahlst du den Sozialversicherungsbeitrag: Ein Teil dieses Beitrags kommt deiner Pensionsversicherung zugute. Jeder (erwerbstätige) Monat zählt für dein Pensionskonto. Die Annahme, dass man mehr Pension erhält, wenn man für einen längeren Zeitraum arbeitet, ist daher in manchen Fällen nicht falsch, trifft jedoch nicht immer zu. Die Pensionshöhe hängt aber nicht nur von dem Beschäftigungszeitraum, sondern von diesen drei Faktoren ab: 

  1. Eingezahlte Beiträge

  2. Anzahl der Beitragsversicherungsmonate 

  3. Erwerbseinkommen - Höhe der gezahlten Beiträge 

Das heißt, es ist nicht nur wichtig, wie lange du Versicherungsbeiträge zahlst, sondern auch in welcher Höhe und wie viele Beiträge. Personen, die zwar dieselbe Anzahl der Beitragsversicherungsmonate haben, aber beispielsweise nicht gleich hohe Beiträge einzahlen, erhalten eine unterschiedlich hohe Pension. Deine Versicherungsbeiträge landen auf dem sogenannten “Pensionskonto”. Das Pensionskonto startet, sobald du deinen ersten Job, bei dem du pflichtversichert bist, hast und endet bei deinem Pensionsantritt. 

Was ist das Pensionsalter für Frauen? 

Derzeit liegt das Pensionsalter für Frauen in Österreich bei 60 Jahren. Das wird sich jedoch bis zum Jahr 2033 ändern, da das Pensionsalter für Frauen von 60 auf 65 Jahren angehoben wird. Für Männer gilt bereits ein Pensionsalter von 65 Jahren. 

Wie lange muss man für die Pension arbeiten? 

Wann du die Pension startest, hängt davon ab, für viele Jahre du bereits arbeitest und wie alt du bist. Jeder Beitragsmonat in der Sozialversicherung ist gleichzeitig auch ein Versicherungsmonat für die Pensionsversicherung. Grundsätzlich brauchst du mindestens 180 Versicherungsmonate (15 Jahre), um die Pension zu erhalten. Davon müssen mindestens 84 Versicherungsmonate (7 Jahre) aus einer Erwerbstätigkeit mit einer Pflichtversicherung stammen. Hast du weniger als 180 Versicherungsmonate, von denen mindestens 84 aus einer Erwerbstätigkeit stammen, steht dir keine Alterspension in Österreich zu. Grundsätzlich musst du aber nicht nur genug Versicherungsmonate haben, sondern auch das Pensionsalter erfüllen, um in Pension gehen zu können. Es gibt 4 Ausnahmefälle, für die du auch vor dem regulären Pensionsalter in Pension gehen kannst: 

  1. Krankheitsbedingte Pension: 

Wenn du aufgrund einer Krankheit dauerhaft nicht mehr arbeiten kannst. 

  1. Korridorpension: 

Wenn du ab dem 62. Lebensjahr bereits 40 Versicherungsjahre hast. Das wird für Frauen erst ab 2028 relevant, da derzeit das Pensionsalter noch bei 60 Jahren liegt. 

  1. Langzeitversicherungspension: 

Wenn du nach 1959 geboren bist und mindestens 45 Versicherungsjahre vorzeigen kannst.  Das wird für Frauen erst ab 2028 relevant, da derzeit das Pensionsalter noch bei 60 Jahren liegt. 

  1. Schwerarbeitspension:

Wenn du ab dem 40. Lebensjahr mindestens 120 Monate Schwerarbeitszeit nachweist, kannst du bereits nach dem 60. Geburtstag in Pension gehen. Das wird für Frauen erst ab 2024 relevant sein. 

Erhalten Frauen weniger Geld als Männer für die Pension? 

Knapp die Hälfte aller beschäftigten Frauen ist aufgrund von strukturellen und sozialen Faktoren in Teilzeitbeschäftigungen tätig, sodass die Pension von vielen Frauen geringer als die ihrer männlichen Kollegen ausfällt. Das liegt daran, dass man durch lange Teilzeitbeschäftigungen weniger hohe Versicherungsbeiträge in das Pensionskonto einzahlen kann. Außerdem erzielen Frauen nach wie vor im Durchschnitt deutlich geringere Erwerbseinkommen als Männer in Österreich, daher sind die durchschnittlichen Alterspensionen von Frauen niedriger. 

#hokifyerklärt: Da Arina vor ihrer Pension immer nur Teilzeit gearbeitet hat, während Jules die meiste Zeit über Vollzeit gearbeitet hat, wird Jules Pension höher ausfallen, auch wenn beide vom Zeitraum her gleich lang gearbeitet haben. Das liegt daran, dass Jules Versicherungsbeiträge als Vollzeitmitarbeiter höher als Arinas Beiträge als Teilzeitmitarbeiterin waren. 

Wann erhält man keine Pension? 

In Österreich gibt es keine Mindestpension, das heißt, es kann auch Fälle geben, in denen du gar keine Pension erhältst. Das ist der Fall, wenn du nicht die Voraussetzungen erfüllst und beispielsweise keine oder wenige Versicherungsmonate vorweisen kannst. 

Darf man während der Pension arbeiten? 

Du darfst neben deiner Pension dazuverdienen und beispielsweise geringfügig arbeiten, das verringert die Pensionshöhe nicht. Das Pensionsalter ist nur eine Mindestvorgabe, das heißt, ab diesem Alter kannst du in Pension gehen, musst es aber nicht. Daher kannst du selbst entscheiden, ob du erst später in Pension gehen willst und noch arbeiten möchtest. In solchen Fällen, erhältst du einen Bonus und deine Pension wird höher ausfallen, wenn du sie dann  startest. Du kannst diesen Bonus für insgesamt drei Jahre erhalten und erhältst pro Jahr 4,2% mehr Alterspension. 

Darf ich während der Pension im Ausland leben?

Grundsätzlich kann jede Pensionistin frei entscheiden, an welchem Ort sie ihren Wohnsitz haben möchte. Auch ein Umzug ins Ausland stellt bezüglich der gesetzlichen Alterspension kein Problem dar. Es gibt jedoch einige Aspekte zu berücksichtigen, wenn du auswanderst und deine Pensionsansprüche geltend machen möchtest. Die Pension wird nicht automatisch ins Ausland überwiesen. Daher ist es ratsam, deinen zuständigen Pensionsversicherungsträger einige Monate vor dem Umzugstermin über deine neue Wohnadresse und die Bankverbindung, auf die die Pension nach dem Umzug überwiesen werden soll, zu informieren. 

Kann ich mir die Pension auszahlen lassen? 

Die Pension wird 14 mal pro Jahr am ersten des Monats ausgezahlt. Du kannst dir die Pension nicht gesammelt einmalig auszahlen lassen. 

Wie werden Beschäftigungsunterbrechungen für die Pensionszeit angerechnet? 

Auch in Zeiten, in denen du zwar angestellt, aber nicht in der Lage bist zu arbeiten, wie z.B. der Karenz, im Krankenstand oder im Pflegeurlaub, wird in dein Pensionskonto eingezahlt.  Das betrifft auch arbeitslose Zeiten. Wichtig ist, dass du während all diesen Zeiten trotzdem sozialversichert bist. Diese Einzahlungen sind aber meist geringer als die Einzahlungen während deiner Erwerbstätigkeit und sind oft ein Grund, wieso die Pension geringer ausfallen kann. 

Fazit 

Das Pensionsalter für Frauen liegt bis zum Jahr 2033 noch bei 60 Jahren, ab 2033 wird es auf 65 Jahre erhöht. Das Pensionsgeld entsteht durch Einzahlung in das Pensionskonto, durch die Sozialversicherung. Wie hoch die Pension ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren wie dem Einkommen und der Anzahl der Arbeitsjahre ab.

Xheva (ausgesprochen Tschewa you're welcome) hat ihr Kommunikationswirtschaftsstudium in der Tasche und ist Content Marketing & Communications Managerin bei hokify. In dieser Rolle beschäftigt sie sich hauptsächlich mit den Themen Lehre, Ausbildung und Bewerbung. Damit Kandidat:innen bei der Jobsuche nicht so sehr verzweifeln wie sie, hat sie alle Tipps und Insiderinfos, die sie auch gerne am Anfang gehabt hätte.

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