Gleitzeit, Schichtarbeit und Co.: Verschiedene Arbeitszeitmodelle

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Aktualisiert: 15.04.2024 Lesedauer: ca 3min

Uhren

Egal ob Vollzeit- oder Teilzeitarbeit: das klassische 9-5-Modell ist zwar noch weit verbreitet, aber längst nicht die einzige Möglichkeit, wenn es um Arbeitszeiten geht. Zwischen Gleitzeit, Schichtarbeit, Vertrauensarbeit und Job Sharing eröffnen sich viele neue Möglichkeiten, den eigenen Arbeitsalltag flexibel oder passender für deinen Lebensstil zu gestalten. Hier kommen 6 alternative Arbeitszeitmodelle zum 9-5 Arbeitstag. 

Gleitzeit:

Du entscheidest, wann du mit der Arbeit beginnst und wann du den Arbeitstag beendest. Innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens, der oft "Kernzeit" genannt wird, musst du jedoch anwesend sein (z. B. 10-15 Uhr). Die restliche Zeit kannst du flexibel gestalten und somit deine Arbeit besser an deine individuellen Vorlieben und Lebensumstände anpassen. Dabei ist es auch in Ordnung, an einem Tag mehr zu arbeiten als an einem anderen oder kurzfristig deine Arbeitszeit zu adaptieren. Wichtig ist nur, deine Verfügbarkeit im Team abzusprechen, um sicherzugehen, dass gemeinsame Termine so gelegt werden, dass sie für alle passen. Gleitzeit wird immer für einen gewissen Zeitraum festgelegt. Am Ende des Zeitraums muss dein Zeitguthaben (oder Zeitminus) entweder aufgearbeitet sein oder du kannst dein Zeitkonto in die nächste Periode mitnehmen. Die genauen Regelungen variieren von Unternehmen zu Unternehmen und müssen schriftlich vereinbart werden. Dabei müssen die folgenden Kriterien berücksichtigt werden: 

  • Dauer der Gleitzeitperiode (z.B. Monat, Quartal...)

  • Gleitzeitrahmen (z.B. von 7 bis 19 Uhr)

  • Ausmaß der Übertragungsmöglichkeiten von einer Periode in die nächste (Zeitguthaben bzw. Zeitminus)

  • Ausmaß und Lage der fiktiven Normalarbeitszeit (z.B. 8 bis 16 Uhr)

#hokifyexpertentipp: Die Normalarbeitszeit für Gleitzeit beträgt 10 Stunden am Tag, aber unter bestimmten Umständen kann die Normalarbeitszeit auf bis zu 12 Stunden am Tag erhöht werden. 

Schichtarbeit

In Branchen wie Gesundheitswesen, Produktion und Gastronomie wird oft Schichtarbeit eingesetzt. Hier arbeitest du in verschiedenen Schichten, die rund um die Uhr laufen können. Es gibt verschiedene Schichtmodelle wie die Früh-, Spät- und Nachtschicht. Schichtarbeit kann sowohl Vor- als auch Nachteile haben, je nachdem, wie gut sie mit deinen individuellen Bedürfnissen harmoniert. Sehr oft wird dabei ein Arbeitsplatz, der rund um die Uhr betreut werden muss (z.B. Industrie, Pflege, Einsatzkräfte etc.) zwischen mehreren Menschen aufgeteilt. 

Job Sharing

Möchtest du gerne Teilzeit arbeiten, aber dennoch anspruchsvolle Aufgaben übernehmen? Beim Job Sharing teilst du dir eine Vollzeitstelle mit einer oder mehreren anderen Personen. Jede Arbeitskraft übernimmt bestimmte Tage oder Stunden in der Woche. Das fördert nicht nur eine bessere Work-Life-Balance, sondern ermöglicht auch eine effektive Arbeitsverteilung. Mittlerweile ist dieses Modell in verschiedenen Unternehmen angekommen und ermöglicht so auch für das Unternehmen verschiedene Blickwinkel und neuen Input. 

Vertrauensarbeitszeit

Hier zählt nicht die Anwesenheit, sondern die Erledigung der Aufgaben. Du hast mehr Freiheit, deine Arbeitszeit selbst einzuteilen, solange du deine Arbeitsziele erreichst. Vertrauensarbeitszeit setzt auf Eigenverantwortung und Vertrauen zwischen Arbeitgeberinnen und Arbeitnehmern und ermöglicht dir somit eine flexible Gestaltung deines Arbeitsalltags. Das Besondere dabei ist, dass auf eine detaillierte Arbeitszeitkontrolle verzichtet wird. In der Praxis kann das jedoch manchmal auch dazu führen, dass Mitarbeiter:innen ein zu hohes Aufgabenpensum übertragen bekommen und zu viel arbeiten. 

Zeitwertkonto

Mit einem Zeitwertkonto kannst du Arbeitszeit ansammeln und diese zu einem späteren Zeitpunkt in Form von Freizeit oder zusätzlichem Gehalt nutzen. Das ist besonders praktisch, wenn du beispielsweise vorübergehend mehr arbeiten möchtest, um dann längere Auszeiten zu haben. Für die meisten Zeitwertkonten gibt es klare Regeln, wie viele Stunden maximal angesammelt werden dürfen und wann sie spätestens wieder aufgebraucht werden müssen. 

Bereitschaftsdienst

Arbeitest du zwar nicht aktiv, bist aber trotzdem jederzeit für deine Arbeitgeberin erreichbar oder vielleicht sogar vor Ort, fällt das unter Bereitschaftsdienst. Dabei wird zwischen Rufbereitschaft, bei der du grundsätzlich selbst entscheiden kannst, wo du bist und was du tust, und der Arbeitsbereitschaft, bei der du quasi im Standby an deinem Arbeitsplatz bist, unterschieden. Rufbereitschaft zählt nicht zur Arbeitszeit und wird dementsprechend anders vergütet als Arbeitsbereitschaft, die zur Arbeitszeit zählt.

Fazit

Die traditionellen Arbeitszeitmodelle passen nicht mehr zu den Anforderungen der modernen Arbeitswelt. Flexibilität und Vielfalt sind entscheidende Faktoren, um deinen individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Gleitzeit, Schichtarbeit, Job Sharing, Vertrauensarbeitszeit, Zeitwertkonto und Rufbereitschaft sind einige der vielen Arbeitszeitmodelle, die eine bessere Work-Life-Balance ermöglichen. Es liegt in der Verantwortung der Arbeitgeberinnen, diese flexiblen Arbeitszeitmodelle anzubieten und eine positive Veränderung in der Arbeitskultur zu fördern. Indem wir die Arbeitszeit den Bedürfnissen der Arbeitnehmerinnen anpassen, können wir eine zufriedenere und motiviertere Belegschaft aufbauen und letztendlich von einer produktiveren Arbeitswelt profitieren.

Julia ist gut darin, die Schwerkraft auszutricksen und schlecht darin, den Weg ohne Google Maps zu finden. Ihre Leidenschaft für Sprache und hat sie über die Tourismusindustrie zur Kommunikationsbranche geführt, wo sie ein Masterstudium in Digital Marketing und Kommunikation absolviert hat. In den hokify Karriere-Tipps versorgt sie dich regelmäßig mit den wichtigsten Tipps, Tricks und Infos rund um den Arbeitsalltag (inklusive dessen rechtlichen Regelungen) und den Arbeitsmarkt, damit du hoffentlich informierter in dein Berufsleben startest, als sie es anfangs war.

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Alle Personenbezeichnungen sind demnach geschlechtsneutral zu verstehen.

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