Er taucht immer wieder in den Medien auf und bestimmt das Leben aller Arbeitenden: der Arbeitsmarkt. Gerade nach Krisen wie der Corona Pandemie ist die Lage oft angespannt, die Arbeitslosenzahlen steigen oder es wird über neue Arbeitsmarktpolitik diskutiert - doch was ist damit eigentlich gemeint? Wir erklären dir das Wichtigste rund um Konjunktur, Arbeitslosenquote, Jobchancen und Co.
Was ist der Arbeitsmarkt?
Als Arbeitsmarkt wird der Markt bezeichnet, auf dem das Angebot von Arbeit (Arbeitskräfte) mit der Nachfrage für Arbeit (Unternehmen) zusammentrifft. Das Besondere dabei ist, dass die Arbeitskraft, im Gegensatz zu klassischen Produkten, an einzelne Personen geknüpft ist. Dementsprechend müssen gewisse Grundlagen, wie Menschenwürde und Menschenrechte, beachtet werden. Obwohl der Arbeitsmarkt eigentlich auf wirtschaftlichen Grundprinzipien, wie Angebot und Nachfrage beruht, greift der Staat durch Förderungen oder aktive Arbeitsmarktpolitik teilweise in den Arbeitsmarkt ein. Generell wird zwischen dem regulären und dem zweiten Arbeitsmarkt unterschieden:
Regulärer Arbeitsmarkt: auf dem regulären Arbeitsmarkt bestehen Beschäftigungsverhältnisse ohne Zuschüsse oder Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik. Weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer bekommen staatliche Leistungen oder Unterstützung. Angebot und Nachfrage bestimmen den Markt.
2. Arbeitsmarkt: hier handelt es sich um Beschäftigungsverhältnisse, die mit Hilfe von staatlicher Finanzierung zustande kommen. Sehr oft handelt es sich dabei um Personen, die ohne staatliche Hilfe keinen Job erhalten können (Langzeitarbeitslose, Personen mit gesundheitlicher Beeinträchtigung….) und institutionelle Organisationen wie Gemeinden, Vereine oder Wohlfahrtsverbände.
Arbeitsmarkt in Österreich
In Österreich waren im Jahr 2021 mehr als 4,3 Millionen Menschen über 15 Jahren erwerbstätig und 283.700 Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote lag 2021 durchschnittlich bei 6,2%. Von diesen Arbeitslosen waren 15,1% langzeitarbeitslos, also länger als ein Jahr ohne Job. Rund 3,8 Millionen der Beschäftigten waren in einem unselbstständigen Beschäftigungsverhältnis und 471.700 Personen selbstständig, sowie 60.200 Mithelfende in einem Familienbetrieb. Leichte Schwankungen durch die Wirtschaftslage oder Saisonen sind ganz normal, doch gerade durch Krisen wie die Corona-Pandemie wird der Arbeitsmarkt von Zeit zu Zeit durchgewirbelt.
#hokifyexpertentipp: Die ILO-Definition ist eine internationale Definition, nach der viele Länder ebenfalls Statistiken erheben, um diese dann miteinander zu vergleichen. Wenn du also Länder miteinander vergleichen möchtest, solltest du immer die internationale Definition miteinander vergleichen. So kannst du sicher sein, dass dieselben Kennzahlen auch gleich berechnet wurden.
Arbeitsmarkt in Europa
Der europäische Arbeitsmarkt steht allen Arbeitssuchenden aus der EU offen. Dafür sorgen die vier Grundfreiheiten:
Kapitalverkehrsfreiheit: Geld und Wertpapiere dürfen innerhalb der EU ohne Beschränkung ausgetauscht und transportiert werden.
Warenverkehrsfreiheit: Waren dürfen innerhalb der EU ohne Beschränkung zirkulieren und ausgetauscht werden.
Personenverkehrsfreiheit: Unionsbürger dürfen in anderen Mitgliedstaaten leben und arbeiten.
Dienstleistungsverkehrsfreiheit: Dienstleistungen dürfen von Unionsbürgern grenzübergreifend angeboten werden, ohne dass Nationalität dabei eine Rolle spielt.
Das bedeutet, es steht dir als Staatsbürger eines Mitgliedstaates der Europäischen Union frei, auch in einem anderen europäischen Land zu arbeiten, wenn du das möchtest. Du brauchst dort keine extra Arbeitsgenehmigung und kein extra Arbeitsvisum, um arbeiten zu können. Umgekehrt ist es natürlich auch Unternehmen möglich, Arbeitskräfte aus der ganzen europäischen Union einzustellen, wenn sie ihren Sitz in einem der Mitgliedstaaten haben. Eine Bevorzugung aufgrund der Nationalität oder Herkunft ist dabei verboten.
Wenn du im Ausland arbeiten möchtest, musst du gegebenenfalls Vorkehrungen treffen, um in das Arbeits- und Versicherungssystem des anderen Landes eingegliedert zu werden. Das kann bedeuten, dass du eine Versicherung abschließen musst oder dir ein Bankkonto in dem Land eröffnen musst. Außerdem musst du dich erkundigen, welche Steuern du in welchem Land zahlen musst. Je nach Land können diese Maßnahmen variieren, doch meist kann dir die HR-Abteilung deines zukünftigen Arbeitgebers dabei helfen.
Arbeitsmarkt und Corona
Durch Krisen und Großereignisse, die die Wirtschaft betreffen, wird meist auch der Arbeitsmarkt beeinflusst. Die Corona-Pandemie hat seit 2020 nicht nur unser Privatleben, sondern vor allem auch die Arbeitswelt auf den Kopf gestellt.
Durch die schlechte wirtschaftliche Lage mussten viele Unternehmen zu Kurzarbeit wechseln. Kurzarbeit bedeutet, dass im Betrieb die Arbeitszeit für einen begrenzten Zeitraum heruntergefahren wird, um zu verhindern, dass Angestellte entlassen werden müssen. Dabei reduzieren Angestellte ihre Arbeitszeit, erhalten aber trotzdem weiterhin 80-90 Prozent ihres Gehalts. Die Höhe des Gehalts orientiert sich an dem Bruttogehalt vor der Kurzarbeit und variiert je nach Einkommen. Dadurch soll verhindert werden, dass Betriebe, die durch die Pandemie weniger oder keine Einnahmen haben, ihre Mitarbeiter kündigen müssen.
Doch viele Betriebe konnten auch durch diese staatliche Hilfe nicht alle Beschäftigten im Betrieb halten oder mussten in Insolvenz gehen, was zu einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit in Österreich geführt hat. Besonders die Branchen Tourismus, Gastronomie und das Baugewerbe mussten durch die Pandemie einen hohen Anstieg der Arbeitslosigkeit hinnehmen. Zwischen Arbeitsbeschränkungen, Homeoffice und Social Distancing wurden vor allem Praktika und Teilzeitstellen abgebaut - eine Entwicklung, die vor allem junge Menschen und Frauen, die oft in Teilzeitjobs arbeiten, besonders trifft.
Durch das langsame Abebben der Pandemie und die Rückkehr zur Normalität suchen viele Unternehmen wieder Arbeitskräfte. Die Arbeitslosigkeit ist auf dem österreichischen Arbeitsmarkt wieder zurückgegangen und Unternehmen suchen nun mehr denn je nach gut ausgebildeten Fachkräften für Teilzeit und Vollzeitstellen sowie nach Lehrlingen für Lehrstellen.
Arbeitslosigkeit
Als arbeitslos in Österreich gelten alle Menschen, die beim AMS arbeitslos gemeldet sind. Um dich beim AMS arbeitslos zu melden, musst du deinen Hauptwohnsitz in Österreich haben und entweder schon arbeitslos sein oder das Datum kennen, an dem du arbeitslos wirst. Um Arbeitslosengeld beziehen zu können, musst du beim AMS arbeitslos gemeldet sein und einen Antrag auf Arbeitslosengeld stellen. Die Meldung muss spätestens am ersten Tag erfolgen, an dem du arbeitslos bist - besser schon früher.
Arbeitsmarktservice (AMS)
Das Arbeitsmarktservice (kurz AMS) ist eine Einrichtung, die Arbeitssuchende an offene Stellen vermittelt und die Jobsuche durch Beratung und Information unterstützt. Das AMS bietet zudem Kurse und Weiterbildungen an, die Arbeitssuchenden dabei helfen können, einen neuen Job zu finden. Als Berufseinsteiger kannst du dich beim AMS auch über die passende Berufswahl informieren und Einblicke in verschiedene Branchen bekommen. Außerdem werden teilweise Berufs- und Weiterbildungen gefördert und das AMS berät auch zu Themen rund um Karenz und Wiedereinstieg in das Berufsleben.
Jugendarbeitslosigkeit
Jugendarbeitslosigkeit bezeichnet die Arbeitslosigkeit von Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren. Hier handelt es sich sehr oft um Personen, die keine fertige Ausbildung haben und sich dementsprechend schwer tun, einen Job zu finden. Die Jugendarbeitslosenquote gibt den Anteil der Jugendlichen an der erwerbsfähigen Bevölkerung an. Da Jugendliche oft Teilzeit- oder geringfügige Jobs haben, wurden sie von der Corona-Pandemie besonders stark getroffen. Viele Jugendliche haben ihre Nebenjobs verloren, weshalb die Jugendarbeitslosigkeit während der Pandemie gestiegen ist. Mittlerweile erholt sich aber auch die Jugendarbeitslosigkeit und ist nun wieder auf demselben Niveau wie vor der Krise.
Langzeitarbeitslosigkeit
Als langzeitarbeitslos gilt, wer ein Jahr oder länger arbeitslos ist. Sehr oft sind davon Menschen betroffen, die keine fundierte Ausbildung haben oder gesundheitlich nicht voll arbeitsfähig sind. Um Langzeitarbeitslosen zu helfen, wieder einen Job zu finden, gibt es verschiedene Maßnahmen wie Umschulungen, Weiterbildungen und Ausbildungen.
Jobchancen in den verschiedenen Branchen
Neben deinen persönlichen Qualifikationen und deiner Ausbildung beeinflusst auch die allgemeine Lage am Arbeitsmarkt die Chancen auf deinen Traumjob und die Höhe deines Gehalts. Während es in manchen Branchen viel Konkurrenz von anderen Bewerbern gibt, suchen Unternehmen in anderen Bereichen händeringend nach gutem Personal - oft vergebens. In diesen drei Branchen hast du im Moment die größten Jobchancen:
Besonders der Lebensmitteleinzelhandel war auch während der Pandemie ein solider Arbeitgeber. Doch auch andere Handelsunternehmen suchen weiterhin nach Personal in ganz Österreich.
Handwerksberufe und Facharbeit:
Fachkräfte werden in der Industrie sowohl rund um die Ballungszentren als auch auf dem Land gesucht. Auch für zukünftige Lehrlinge sieht die Situation derzeit gut aus: auf 7.100 Lehrstellensuchende kommen derzeit knapp 11.000 offene Lehrstellen in ganz Österreich. Besonders im Baugewerbe werden ständig Maurer, Tischler und Co. gesucht und das sind auch oft sehr gut bezahlte Stellen.
Internet, IT & Telekom:
In der IT Branche in Österreich herrscht schon seit Längerem ein “War for Talents”: Unternehmen suchen nach gut ausgebildeten IT-Fachkräften in verschiedensten Bereichen. Auch wenn für viele IT-Jobs Berufserfahrung vorausgesetzt wird, gibt es gerade in diesem Bereich auch viele Möglichkeiten für Praktika und Berufseinsteiger.
Nur eine kleine Erinnerung: auch viele berühmte Persönlichkeiten haben mal klein angefangen - wenn die Jobchancen in deiner Wunschbranche also im Moment nicht so rosig aussehen, willst du es vielleicht einmal woanders versuchen? Wer weiß, vielleicht findest du ja etwas, das dir sogar mehr Spaß macht...
Fachkräftemangel
Herrscht auf einem Arbeitsmarkt Fachkräftemangel, können viele offene Stellen Stellen nicht besetzt werden, weil keine Fachkräfte mit entsprechenden Qualifikationen zur Verfügung stehen. Das bedeutet, es gibt zu wenige qualifizierte Jobsuchende für die offenen Stellen in einer gewissen Branche oder einem Bereich. Fachkräftemangel bedeutet jedoch nicht, dass generell Arbeitskräfte fehlen, sondern nur Bewerberinnen mit einer entsprechenden Ausbildung oder Erfahrung. Es kann also auch trotz hoher Arbeitslosenquote einen Fachkräftemangel geben. Fachkräftemangel entsteht meist durch demografische Veränderung, also zum Beispiel, wenn das Durchschnittsalter in der Gesellschaft steigt, wodurch es an Nachwuchstalenten fehlt.
Mangelberufe
Als Mangelberufe werden Berufe bezeichnet, für die es in großem Ausmaß nicht genügend Fachkräfte zur Besetzung offener Stellen gibt. Unternehmen haben es also schwer, Bewerberinnen für diese Stellen zu finden. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein, oft sind jedoch Berufe betroffen, die eine sehr lange Ausbildung haben (z.B. Ärzte), bestimmte Fähigkeiten erfordern (z.B. Mechatroniker) oder die eine zu schlechte Bezahlung bieten (z.B. in der Pflege). Um dem entgegenzuwirken werden oft Anreize geschaffen (Erleichterungen für Personen in diesem Beruf, Prämien…) oder versucht, den Beruf bekannter zu machen.
Trends am Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt verändert sich laufend und neue Entwicklungen wie Homeoffice, Bereitschaft zum Jobwechsel und digitale Bewerbungsprozesse formen den Markt. Dabei spielen auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Ereignisse eine Rolle: Corona-Pandemie, Digitalisierung und gesellschaftliche Veränderungen beeinflussen den Markt.
Mehr Flexibilität im Arbeitsalltag
Auch wenn sich der Arbeitsmarkt langsam wieder von der Corona-Pandemie erholt, hat die Krise Spuren hinterlassen. Das zeigt sich vor allem darin, dass die Frage nach dem Dienstort für viele Arbeitnehmer immer wichtiger wird. Arbeiten von zuhause, beziehungsweise das Arbeiten von einem anderen Ort als der Firma aus, ist mittlerweile ein Benefit, das von vielen Firmen angeboten wird - vor allem weil immer mehr Arbeitnehmerinnen darauf Wert legen. Auch die Arbeitszeiten werden immer flexibler: statt starren 9-5 Arbeitszeiten wünschen sich immer mehr Arbeitnehmer eine flexiblere Gestaltung der Arbeitszeiten und mehr Selbstbestimmung im Job.
Bereitschaft zum Jobwechsel
Im Gegensatz zu früher ist es mittlerweile nicht mehr so üblich, sein ganzes Berufsleben bei einem Unternehmen zu verbringen. Es werden häufiger Jobs gewechselt und es ist mittlerweile auch keine Seltenheit mehr, zwei oder mehr Teilzeitjobs nebeneinander zu haben, statt einer Vollzeitstelle. Mitarbeiter sind häufig bereit dazu, das Unternehmen für ein besseres Angebot zu verlassen oder den Job zu wechseln, wenn ein anderes Angebot attraktiver ist. Unter anderem deshalb wird es für Unternehmen immer schwieriger, gute Fachkräfte zu finden, was oft dazu führt dass Bewerber mehrere Angebote haben, aus denen sie auswählen können.
Online Bewerbung
Doch auch die Art und Weise, wie Menschen und Unternehmen zusammenfinden, hat sich durch die Pandemie und die Digitalisierung verändert. Immer mehr Bewerbungsprozesse finden online statt, oft auch über das Smartphone. Mobile Jobplattformen wie hokify machen den Online-Bewerbungsprozess schnell und einfach. Der Fokus liegt in den Bewerbungen immer mehr auf Soft Skills und der Persönlichkeit der Bewerber, statt nur auf Hard Skills und Kenntnissen. Trotzdem ist es wichtig, eine fundierte Ausbildung zu haben, um auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich einen Job zu finden.
Wirtschaftliche Aspekte des Arbeitsmarkts
Der Arbeitsmarkt ist eng mit der Wirtschaft verbunden und reagiert dementsprechend auch auf wirtschaftliche Entwicklungen. Das bedeutet, dass der Arbeitsmarkt sehr oft die wirtschaftliche Lage im Land widerspiegelt. Im folgenden erklären wir Themen rund um Wirtschaftskreislauf, Konjunktur, Rezession und Boom, die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben.
Wirtschaftskreislauf
Der Wirtschaftskreislauf beschreibt den Fluss von Geld in einer Volkswirtschaft, also aller Haushalte, Unternehmen und staatlicher Einrichtungen eines Staates zusammen. Dabei fließt Geld in Form von Gehalt aus den Unternehmen in die privaten Haushalte. Die Haushalte bzw. die Menschen in den Haushalten, stellen im Gegenzug ihre Arbeitskraft den Unternehmen zur Verfügung. Die daraus entstandenen Produkte und Dienstleistungen werden wiederum von den Haushalten konsumiert und bezahlt. Dadurch fließt das Geld wieder zurück in die Unternehmen. Zusätzliche Faktoren wie Banken, das Ausland oder der Staat haben zusätzlich Einfluss auf den Geldfluss in der Volkswirtschaft, werden in diesem Modell aber der Einfachheit halber vernachlässigt.
Konjunktur
Konjunktur beschreibt den Gesamtzustand der Wirtschaft eines Landes. Dabei zeigt die Konjunktur auch die Schwankungen der Wirtschaft an. Diese Schwankungen entstehen durch ein Ungleichgewicht in Angebot und Nachfrage. Dabei spielen die folgenden Faktoren eine wichtige Rolle:
Investitionen der Unternehmen
Ausgaben der Haushalte
Einflüsse aus dem Ausland
Staatskonsum und Entscheidungen der Regierung
Gibt es in einem dieser Bereiche größere Veränderungen, kann es ebenfalls zu Konjunkturschwankungen kommen. Gehen die Schwankungen nach oben, wächst die Wirtschaft und man spricht von einer Hochkonjunktur. Gehen die Schwankungen bergab, ist von einer konjunkturellen Krise die Rede.
Konjunkturzyklus
Konjunkturschwankungen treten in einem Zyklus, dem sogenannten Konjunkturzyklus, auf. Dabei kann man in folgende Phasen unterteilen:
Boom | Hochkonjunktur, grenzenlose Nachfrage |
Abschwungphase, nachlassende Nachfrage | |
Depression | Tiefphase, keine Nachfrage |
Expansion | Aufschwung, steigende Nachfrage |
Inflation
Inflation beschreibt die Abwertung des Geldes. Das bedeutet, dass Geld weniger wert wird und dementsprechend das allgemeine Preisniveau steigt. Das wiederum führt dazu, dass Waren und Dienstleistungen insgesamt teurer werden. Um die Situation in einer Volkswirtschaft stabil zu halten, sollte auch die Inflation nicht zu hoch oder zu niedrig sein. Zu niedrige Inflation führt zu niedrigen Zinsen und geringen oder keinen Lohnerhöhungen. Das führt dazu, dass Menschen weniger kaufen. Zu hohe Inflation sorgt jedoch dafür, dass Geld durch hohe Zinsen zu teuer wird und sich viele keinen Kredit mehr für große Investitionen leisten können. Beides ist also nicht optimal, weswegen das Ziel der Europäischen Zentralbank bei einer Inflationsrate von 2% liegt. Ereignisse wie die Corona-Pandemie oder der Ukrainekrieg können die Inflation und die Konjunktur rasant beeinflussen. Mehr dazu findest du in unserem Insiderwissen-Artikel zur Ukraine, Russland und der Inflation.
Diversität auf dem Arbeitsmarkt
Diversität kommt aus dem lateinischen und bedeutet Vielfalt oder Vielfältigkeit. Auf dem Arbeitsmarkt beschreibt Diversität individuelle, strukturelle oder soziale Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Menschen. Ein diverser Arbeitsmarkt ist ein sehr vielfältiger Arbeitsmarkt, auf dem Menschen aller Ethnien, Geschlechter und Hintergründe vertreten sind. Dabei können alle Beteiligten ihr volles berufliches Potenzial entfalten - unabhängig von Geschlecht, Religion, Herkunft oder Aussehen.
Aufgrund von sozialen Gesellschaftsstrukturen (Rollenbildern, Familienbildung, Sexismus etc.) haben es Frauen auf dem Arbeitsmarkt oft schwerer als Männer. Sie arbeiten oft (aufgrund der Kinderbetreuung) in Teilzeitjobs und verdienen unter anderem dadurch weniger als Männer. Doch auch in denselben Positionen verdienen Frauen oft weniger als ihre männlichen Kollegen ( “Gender Pay Gap”) und erreichen weniger oft Führungspositionen. Um Frauen in Unternehmen zu fördern, gibt es in manchen Betrieben eine Frauenquote, die definiert, wie viele Frauen in Management-Positionen vertreten sein müssen.
Doch auch Menschen mit Migrationshintergrund haben oft Probleme, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Unterliegende soziale Strukturen (Rassismus, Vorurteile, Sprachbarrieren etc.) benachteiligen und diskriminieren oft Personen, die nicht “typisch österreichisch” sind. Dazu kommt, dass Menschen mit Migrationshintergrund teilweise keine abgeschlossene oder in Österreich anerkannte Ausbildung haben oder die Sprache nicht gut genug beherrschen. Um in solchen Situationen zu helfen, bietet das AMS, Kurse und Beratungen an.