Es passiert schneller als man vielleicht glaubt - der Kopf schmerzt, du liegst mit Grippe im Bett oder du hattest einen Unfall und musst deswegen in Krankenstand gehen. Um rechtlich gesehen eine Entgeltfortzahlung im Krankenstand zu bekommen, musst du in Österreich eine Krankmeldung schreiben. Auch wenn eine Krankmeldung kein formelles Schreiben mit komplizierten Formulierungen sein muss, gibt es 3 Dinge, auf die auf jeden Fall achten solltest, um abgesichert zu sein:
Melde dich sofort krank
Melde dich schriftlich oder telefonisch krank
Reiche deine ärztliche Krankschreibung nach
Am Ende des Artikels findest du zwei Krankschreibungs-Vorlagen, die du nutzen kannst, wenn du dich krank melden musst!
1. Sofort krankmelden
Damit du auch im Krankenstand dein Gehalt erhältst, musst du dich unverzüglich, also ohne bewusste Verzögerung, krankmelden. Merkst du in der Früh, dass es dir nicht gut geht, musst du deinem Arbeitgeber sofort Bescheid sagen - gerne auch mit einer Krankmeldung per E-Mail. Wenn du schon weißt, dass du zu einem gewissen Zeitpunkt im Krankenstand sein wirst (z.B. wegen einer Operation), musst du auch das so früh wie möglich bekannt geben. Generell musst du das selbst machen, solltest du dazu jedoch nicht mehr in der Lage sein, kann das auch eine andere Person, wie dein Lebenspartner oder ein Elternteil, tun.
#hokifyexpertentipp: Wenn du dir nicht sicher bist, ob du wirklich zu Hause bleiben solltest, achte genau darauf, wie du dich fühlst. Kann es sein, dass du jemanden ansteckst oder deine Erkrankung sich verschlechtert, wenn du zur Arbeit gehst? Im Zweifelsfall ist es meistens besser, zu Hause zu bleiben und sich auszukurieren. Falls es möglich ist, kann auch Home-Office eine Lösung sein.
Wirst du im Urlaub krank oder während des Zeitausgleichs, solltest du dich ebenfalls zeitgerecht krank melden. Es gelten dann allerdings andere Bestimmungen, als während deiner normalen Arbeitszeit.
2. Telefonisch oder schriftlich krankmelden?
Es gibt keine formelle Anforderung an eine Krankmeldung: ob du mit deiner Chefin telefonierst oder ihr eine SMS oder WhatsApp-Nachricht bzw. eine E-Mail schreibst, hat keinen Einfluss auf die Krankmeldung an sich. Wichtig ist nur, dass die Information bei deiner Vorgesetzten ankommt und zur Kenntnis genommen wird. In den meisten Fällen ist eine schriftliche Krankmeldung (z.B. per E-Mail oder WhatsApp) zu empfehlen, weil du dich darauf berufen kannst, falls im Nachhinein Probleme auftreten. Wenn deine Firma einen bestimmten Prozess für die Krankmeldung hat, solltest du dich daran halten.
In deiner Krankmeldung sollten zumindest dein Name, das Datum und die voraussichtliche Dauer deines Krankenstands enthalten sein. Zusätzlich kannst du auch noch Informationen über deine Aufgaben bzw. deine Stellvertretung oder einen Notfallkontakt angeben. Das kann so aussehen, wie dieses Muster-Beispiel für deine Krankmeldung:
Liebe Frau Meier / Liebe Marlene,
ich bin leider krank und kann voraussichtlich heute (1.3.2022) und morgen nicht zur Arbeit kommen. Im Notfall bin ich unter +43 123456789 erreichbar. Sollte sich etwas ändern, gebe ich Bescheid.
Liebe Grüße,
Oder auch so wie diese Vorlage für die Krankmeldung bei deinem Arbeitgeber:
Sehr geehrte Frau Meier,
ich schreibe Ihnen, um Ihnen mitzuteilen, dass ich leider erkrankt bin und deswegen heute (1.3.2022) nicht arbeiten kann. Ich habe um 11:30 Uhr einen Arzttermin und informiere Sie danach, wie lange mein Krankenstand vermutlich andauern wird. Frau Müller wird in der Zwischenzeit meine Agenden übernehmen und sicherstellen, dass alle Fristen eingehalten werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Du bist nicht verpflichtet, deine genaue Diagnose oder deinen Krankheitsfall zu nennen. Was du genau hast, ist nur dann für deinen Arbeitgeber relevant, wenn es Folgen für den Betrieb haben könnte (wenn du z.B. Corona hast und andere im Unternehmen angesteckt haben könntest).
#hokifyexpertentipp: Erkundige dich vorab bei deiner Vorgesetzten, wie du dich krank melden sollst und wer deine Ansprechperson ist. So weißt du im Ernstfall, was zu tun ist.
3. Ärztlichen Nachweis nachreichen
Normalerweise regelt dein Arbeitsvertrag, ab welchem Tag deines Krankenstands du eine ärztliche Bestätigung über die Arbeitsunfähigkeit (=ärztliches Attest) vorlegen musst. Gesetzlich ist eine Krankschreibung ab dem 4. Krankenstandtag vorgeschrieben. Manche Arbeitgeber verlangen dies schon ab dem ersten Tag, bei den meisten ist es jedoch erst ab dem 4. Tag üblich. Deine ärztliche Bestätigung muss die voraussichtliche Dauer und einen Grund (z.B. Unfall oder Krankheit) beinhalten und von einem Arzt unterschrieben sein. Dein Arbeitgeber darf bei einem länger andauernden Krankenstand auch später nochmals weiterführende ärztliche Bestätigungen verlangen. Während des Krankenstands darfst du nichts tun, das deine Genesung verlangsamen oder verhindern könnte.
#hokifyexpertentipp: Es ist immer ratsam, die ärztliche Krankschreibung direkt vorzulegen. So hast du auch immer eine Bestätigung, dass du wirklich krank bist. Das kann auch für die Krankenversicherung wichtig sein.
Fazit
Egal ob du dich telefonisch oder schriftlich krankmeldest: wichtig ist, dass du dich sofort krankmeldest und alle wichtigen Infos inkludierst. Bringst du bei einem längeren Krankenstand noch rechtzeitig die ärztliche Bestätigung, steht deiner Entgeltfortzahlung im Krankenstand nichts mehr im Weg!
Hier nochmal das wichtigste im Überblick: